Die Brennwerttechnik wird heute fast ausschließlich im
Bereich der Gastechnik eingesetzt. Sie ist die effektivste und
umweltschonenste Technik bei Gas-Heizgeräten. Bei der
Verbrennung von Gas entsteht ein Abgas-Wasserdampf-Gemisch, das
nicht fühlbare, im Wasserdampf gebundene Wärme enthält, die
bei der traditionellen Gerätetechnik ungenutzt durch den
Schornstein entweicht.
Diese Wärme wird bei der Brennwerttechnik dem Abgas-
Wasserdampf-Gemisch zum größten Teil entzogen und dem
Heizsystem zugeführt. Ein dem eigentlichen Brennraum des Kessels
nachgeschalteter Wärmetauscher heizt mit dem heißen Abgas den
kühleren Heizungsrücklauf auf. Die Energiedifferenz zwischen
der Heizwertnutzung konventioneller Heizgeräte und der
Brennwertnutzung liegt bei ca. 11 %. Für den Betreiber bedeutet
das einen deutlich geringeren Gasverbrauch (Kostensenkung) und
damit eine geringere Umweltbelastung.
Das anfallende Kondensat wird dem häuslichen Abwasser
zugeführt. Notwendig sind allerdings ein korrosionsbeständiger
Kamin und ein Kanalanschluss für das Kondensat.
Bei der Sanierung bestehender Kesselanlagen ist die Integration der notwendigen speziellen Abgasführung für Gas-Brennwertgeräte in den vorhandenen Kaminanlagen in der Regel problemlos möglich. Wegen des besonders hohen energetischen Zusatznutzens bei Gas (bis zu 15 % gegenüber dem Niedertemperaturkessel) kann der Brennwertkessel in Verbindung mit diesem Brennstoff inzwischen bereits als Standard gelten.
Öl-Brennwertkessel konnten sich wegen des etwa nur halb so großen energetischen Zugewinns und auch der spürbar höheren Investitionskosten bislang noch nicht gegen den Niedertemperaturkessel durchsetzen. Brennwertkessel sind prinzipiell mit Gebläsebrennern ausgestattet, die Leistung ist meist "modulierend", d. h.zwischen etwa 40 und 100 % Nennleistung veränderlich. Mit Brennwertgeräten erreicht man Wirkungsgrade über 100 %.
Heizwert und Brennwert In Deutschland gilt traditionell der sogenannte "Heizwert" als Brennstoff-Energiemaßstab. Er gibt die mit dem Brennstoff freisetzbare Wärmemenge an, allerdings ohne Wasserdampfkondensation. Nimmt man diese hinzu, ergibt sich der "Brennwert". Durch Bezug auf den Heizwert können Brennwertkessel kuriose Wirkungsgrade über 100% erreichen. Beispiel: Ein Brennwertkessel nutzt 8,5 kWh vom Heizwert und 0,8 kWh an Kondensationswärme - zusammen 9,3 kWh. Der Nutzungsgrad, bezogen auf den Heizwert, entspricht 9,3/8,8 = 105,7%. Der physikalisch korrekte Bezug auf Brennwert würde 9,3/9,8 = 94,9% ergeben.
Der Brennwert eines Stoffes ist der Heizwert plus der Energie,
die in der Feuchtigkeit der Abgase steckt. Der Brennwert ist also
je nach Brennstoff etwas höher als der Heizwert. Da der
Wirkungsgrad immer auf den Heizwert bezogen wird, können sich
rechnerisch Wirkungsgrade über 100% ergeben. Brennwertheizungen:
Weitere gute Argumente für die Brennwertheizung sind der Komfort
und die gute Umweltverträglichkeit. Ein weiteres plus ist der
modulierende athmosphärische Flächenbrenner. Durch die
Modulation werden bei kleinerer Brennerleistung weniger
Schadstoffe freigesetzt.
Die Brennerlaufzeiten verlängern sich mit der Folge verringerter
schadstoffintensiver Brennerstarts. Sollte Vater Staat einmal
eine CO2-Steuer einführen sind Sie auf der richtigen Seite. Die
Vorzüge auf einen Blick: preisgünstig in der Anschaffung
wirtschaftlich und emissionsarm geringer Platzbedarf niedrige
Schadstoffe flüsterleiser Betrieb hoher Bedienkomfort
servicefreundlich lange Lebensdauer modernes Design.
Bilder: Viessmann