Die Geschichte der technisch nutzbaren Photovoltaik begann mit
der Entdeckung des photovoltaischen Effektes durch Alexander
Bequerel im Jahre 1839. Unter Photovoltaik versteht man die
direkte Umwandlung von Licht in elektrische Energie.
Solarzellen werden überwiegend aus Silizium hergestellt. Aus
diesem Material werden Scheiben von wenigen zehntel Millimeter
Dicke geschnitten. Durch gezieltes Verunreinigen (Dotieren) mit
Phosphor und Bor erzielt man in einer
dünnen Oberflächenschicht einen Überschuß an Elektronen
(n-Silizium), im Rest des Materials einen Mangel an Elektronen
(p-Silizium). Im Übergangsbereich entsteht ein inneres
elektrisches Feld (Raumladungszone, RL-Zone).
Bei Lichteinwirkung werden freie Ladungsträger erzeugt und durch
das innere elektrische Feld nach ihrer Polarität getrennt. Die
elektrische Gleichspannung wird durch beiderseitig angebrachte
Kontakte nach außen geführt, über die die Elektronen fließen
können.
Aus Anwendungen in der Raumfahrttechnik
entstanden in den 60er Jahren praktisch einsatzfähige Produkte.
Heute sind drei Zelltechnologien in großen Mengen verfügbar:
Je nach Art der kristallinen Struktur unterscheidet man zwischen:
monokristallinen Solarzellen:
Diese sind einheitlich dunkel, nahezu schwarz, haben sehr wenig
Fremdatome. Der Wirkungsgrad ist am höchsten und liegt zwischen
13 - 16%.
polykristallinen Solarzellen:
Diese schimmern unterschiedlich bläulich, meist in einem hellen
blau, sie haben einen geringeren Reinheitsgrad. Der Wirkungsgrad
ist etwas schlechter. Er liegt bei 12 - 13%.
amorphen Solarzellen:
Diese kennt man in erster Linie von Taschenrechnern und
Armbanduhren. Ihre Farbe ist dunkelbraun. Sie haben keine
definierte wiederkehrende, kristalline Struktur und einen
schwächeren Reinheitsgrad. Der Wirkungsgrad liegt bei 6 - 8%.
Die Grösse einer einzelnen Solarzelle kann verschieden sein.
Typische Grössen sind 10 x 10 cm oder die Hälfte bzw. ein
Drittel davon, auch kleiner. Module sind die unter einer
gemeinsamen, transparenten Abdeckung zusammengefassten und
verschalteten Einzelzellen. In einem Solarmodul werden die
Solarzellen (typisch 36 Stk) in Reihe zusammengeschaltet. Eine
Solarzelle hat eine Spannung von 0,5 Volt und einen Strom von 3-7
Ampere (je nach Größe). Schaltet man die Zellen hintereinander,
ergibt sich eine Modulspannung von 18 Volt und ein Strom von 3-7
Ampere. Es gibt auch Solarmodule mit 72 Solarzellen - 36 Volt
usw....
Die Solarzelle kann entsprechend der Strahlungsleistung der Sonne
den Gleichstrom erzeugen. Bei voller Sonneneinstrahlung (1000 W /
m²) wird auch der maximale Strom erzeugt, bei halber
Sonneneinstrahlung nur die Hälfte des Stromes.
Die Modul-Hersteller gewähren teilweise erhebliche
Garantiefristen, um die inzwischen erreichte Zuverlässigkeit
dieser von beweglichen Teilen freien Technik zu unterstreichen.
Das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) vom
1.4.2000 ermöglicht erstmals einen annähernd kostendeckenden
bis gewinnbringenden Einsatz für Kleinanlagenbetreiber.
Bei Betriebsbeginn der Anlage bis Ende 2001 sind 99 Pf/kWh an
Einspeisevergütung für die Dauer von 20 Jahren sowie das
Inbetriebnahmejahr garantiert. Längeres Warten verringert die
Einspeisevergütung, so werden für ab Januar 2002 in Betrieb
gehende Anlagen nur noch mit 99 Pf/kWh abzgl. 5% = 94,05 Pf/kWh
gezahlt. Die Subventionierung der Einspeisevergütung erfolgt
nicht durch die EVU's selbst, sondern über den Strompreis durch
alle Energieverbraucher.
Der Markt für Photovoltaik-Module, Wechselrichter und die
übrige notwendige Technik ist seit Inkrafttreten des Gesetzes im
Wachsen. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage ist jedoch nicht mit
einem schnellen Nachgeben der Preise zu rechnen.
Die finanzielle Förderung bzw. zinsgünstige Finanzierung von
Photovoltaik-Kleinanlagen sind immer noch interessant, durch die
erhöhte Anzahl von Antragstellern ist jedoch mit längeren
Wartezeiten zu rechnen. Meldungen von Lobbyisten schaffen
Verunsicherung über die Dauerhaftigkeit der möglichen
Vergütung und den Abrechnungsmodus mit den EVU's. Gerichtliche
Entscheidungen zu diesem Thema haben das Gesetz und die
Einspeisevergütung bislang nur bestätigt und geben keine
Ansatzpunkte für eine mögliche Aushebelung des Gesetzes auf
EU-Ebene.
Durch die neue und nicht immer durchsichtige Sachlage bei
Förderung, Vergütung, Abrechnung ist es empfehlenswert, die
Montage und den Betrieb der Anlage vor Entscheidungsfällung mit
einem erfahrenen Solaranlagenbauer anzuklären. Der optimale
Montageort bei einem Neubau ist bereits in Entwurf und Planung zu
berücksichtigen.
Quelle: www.solarworld.de